seattle
15.10.
Nach dem letzten doch schaurigen Wochenende war dieses das ganze Gegenteil. Ich habe in drei Tagen fünf Stunden geschlafen, ca. 1000 km zurückgelegt, die Vereingten Staaten betreten und von Dauerregen bis strahlenstem Sonnenschein beinahe jede Klimazone durchlebt.
Dank meiner Vitamin C + Zink Tabletten (2,99 € bei Rossman oder 18 Can$ bei London Drugs) erfreue ich mich jedoch nach wie vor bester Gesundheit.
Wir mieteten uns einen Wagen und wollten für einen Tag die Nirvana-Stadt erkunden. Allerdings gestaltete sich der Grenzübertritt zu einer Geduldsprobe. Hier ist man für den großen Anschlag bestens vorbereitet. Fotos, biometrische Fingerabdrücke und ein riesiger Fragebogen rundeten den Eintritt in das Land der Freiheit ab.
Ein Auszug: Waren sie oder ihre Angehörigen in den Anschlag am 11.09. involviert? Ja oder Nein? Haben Sie je Juden verfolgt? Ja oder Nein?
Als ich nach dem Sinn des ganzen Prozederes fragte meinte der Grenzbeamte: "Terroristen geben sich gerne als jemand anderes aus. So wird die Einreise für sie erschwert." Da stand ich nun mit offenem Mund und großen Augen da, denn das hatte ich so nicht erwartet. Nun ja, ich war sauber und konnte gegen einen kleinen Unkostenbeitrag passieren.
Meine und die übrigen Daten wurden übrigens für die Ewigkeit gespeichert. Und soweit ich weiß kommt der biometrische Reisepass bei uns ab November 2006. Der kostet dann knapp 1000 % mehr als der alte. Wer rechnen will, ich habe für meinen noch 13 € hingelegt.
In Seattle machten wir dann das komplette Touristenprogramm mit: MacDonalds, Space Needle (Turm für die Weltausstallung 1966 erbaut), das Grab von Herrn Cobain und eine Hafenrundfahrt. Das mit dem Grab war ein Scherz, die Rundfahrt war allerdings real. War schon beeindruckend, die Skyline in der untergehenen Abendsonne vom Wasser aus zu betrachten. Abends ging es dann durch Downtown und Nachts zurück.
Das war alles nett und schön, jedoch konnte ich keine großen Unterschiede zu Vancouver feststellen. Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, wie in Seattle der "Grunge" aus der Taufe gehoben wurde. Allerdings habe ich in den 7 Stunden nicht jeden dreckigen Vorort und jede schäbige Garagenband besichtigen können.
So blieb nur die Glitzerwelt von Downtown Seattle. Wenigstens hatte die an die 20 Starbucks. Das ist wohl das moderne Erbe der alternativen Szene...
I am sleepless (in Seattle)
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